Über uns

Mit der Kampagne „Kick them out! – Kein Nazizentrum in Eschede und anderswo!“ haben sich Antifaschist:innen zusammengefunden um zu verhindern, dass sich der Hof Nahtz in Eschede weiter als Zentrum für Nazis etablieren kann.

Bereits seit 30 Jahren stellt Hof Nahtz einen der zentralen Orte für die norddeutsche Neonazi-Szene dar. Dort fanden neben Erntedankfeste, Sonnenwendfeiern, Lager völkischer Jugendorganisationen, Rechtsrockkonzerte und sogar Wehrsportübungen statt. Mit dem Kauf des Hofes durch die NPD 2019 plant diese den Ort noch intensiver zu nutzen und zu dem zentralen Ort der radikalen Rechten in Norddeutschland ausbauen zu können. Daran beteiligt sind Neonazis aus der ganzen Region, welche sich regelmäßig auf dem Hof zum gemeinsamen Ausbau treffen. Die strategische Bedeutung des Hofes besteht somit darin, identitätsbildend zu wirken und bestehende Netzwerke zu stärken und auszuweiten. Hof Nahtz ist also nicht nur ein Problem von Eschede, sondern für die ganze norddeutsche Region, in der die Nazis leben und aktiv sind und in die der Hof in seiner Funktion als Vernetzungsort zurückwirkt. Denn überall wo Nazis sich Raum nehmen können, schwindet der Raum für Kulturschaffende, alternative Lebenskonzepte, soziale Lokalpolitik, Linke und insbesondere marginalisierte Gruppen abseits der weißen Mehrheitsgesellschaft, also alle von Rassismus, Antiziganismus, Antisemitismus oder anderen Formen von Diskriminierung Betroffenen. Insofern ist das Ziel der Kampagne nicht nur durch kontinuierliche antifaschistische Arbeit den Nazis ihre Aktivitäten auf dem Hof zu verunmöglichen, sondern auch die dahinter stehenden Netzwerke zu zerschlagen.

Diese antifaschistische Arbeit kennt viele Formen, die gerade durch ihre Unterschiede Druck von verschiedenen Punkten aufbauen können, um so die Verbreitung der menschenverachtenden Ideologie der Nazis zu verhindern. Wir stehen solidarisch mit den emanzipatorischen Protesten vorort und allen Betroffenen von rechter Gewalt. Dabei bleibt es allerdings unabdingbar keinen falschen Frieden in Eschede oder anderswo herbei zu reden. Die Gefahr geht von den Umtrieben der Nazis aus, jeder „gut gemeinte“ Versuch, sich auf sie zuzubewegen, wird von ihnen vereinnahmt werden und ist als Gefahr für eine gemeinsame solidarische Lösung anzusehen. Das Problem ist die rechte Gewalt und nicht der Protest gegen diese. Die Ermordung des Escheders Peter Deutschmann durch Nazis 1999 stellt einen traurigen Höhepunkt dieser Gewalt dar. Auch die Erinnerung daran treibt uns an – der nazistischen Ideologie in all ihren Formen und den Aktivitäten der Nazis muss Einhalt geboten werden.

Jeder Übergriff ist einer zu viel, kein Opfer rechter Gewalt mehr! Gegen faschistische Netzwerke und ihren Terror!

Kick them out – Kein Nazizentrum in Eschede oder anderswo!